Videokameras im ÖV: Interview mit Experte «Die präventive Wirkung von Videokameras geht sehr schnell verloren»
Der Professor für politische Geografie Francisco Klauser zweifelt am Nutzen von Videokameras im ÖV. Er hält es zudem für eine falsche Entwicklung, zugunsten von Kameras Löhne von Mitarbeitenden einzusparen.
Herr Klauser, Bernmobil hat in ihren Fahrzeugen als eins der wenigen Transportunternehmen keine Videokameras angebracht, weil für das Unternehmen das Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen nicht stimme. Was halten Sie von dieser Strategie?
Die Erwartungen an eine Videoüberwachung im öffentlichen Raum sind häufig höher, als sie dann tatsächlich einen positiven Nutzen bringt. Sowohl auf präventiver Ebene, als auch auf Ebene des subjektiven Sicherheitsempfindens bei der Bevölkerung. Das zeigt die Forschung konsequent und das konnte ich auch in verschiedenen Projekten selbst aufzeigen. Dabei habe ich allerdings ausschliesslich die Auswirkungen der Videoüberwachung auf öffentlichen Plätzen und Strassen untersucht. Es ist durchaus möglich, dass es gewisse spezifische Eigenheiten gibt, in welchen sich ein Tram oder ein Regionalzug vom öffentlichen Raum unterscheiden und die dann auch die Erfahrungen mit den Kameras beeinflussen.
Franziska Frey war vor ihrem Wechsel zum VerkehrsMonitor während fast 30 Jahren als Kommunikationsspezialistin und Mediensprecherin – unter anderem für die SBB und den RBS – tätig. Die Quereinsteigerin ist gelernte Bahnbetriebsdisponentin und hat an der HWZ Zürich den Studiengang Master of Advanced Studies in Business Communications abgeschlossen.
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