Baden-Württemberg «Ich kämpfe nicht gegen Autos»
Winfried Hermann, Verkehrsminister von Baden-Württemberg, ist zwar ein Grüner. Er will sich aber nicht auf Velos, Busse und Züge reduzieren lassen. Deutsche und Schweizer wollen sich künftig vermehrt über Verkehrsprobleme absprechen.
Herr Hermann, als grüner Politiker stehen Sie für eine nachhaltige Verkehrspolitik ein. Wie wollen Sie die Menschen für Ihre Ideen gewinnen und was halten Sie von rigiden Schritten, wie das Autofahren zu verteuern, um den ökologischen Verkehr zu fördern?
Ein solch radikaler Ansatz funktioniert in einer Demokratien nicht, in einem Autoland wie Deutschland gleich zweimal nicht. Das beginnt schon damit, dass unter den Parteien im Parlament keine Mehrheit gefunden werden kann, in der Bevölkerung erst recht nicht. Dennoch müssen die Rahmenbedingungen verändert werden, ansonsten klappt der Umstieg auf nachhaltige Mobilität nicht. Eine entscheidende Änderung dafür war die Einführung eines CO2-Preises in Deutschland. Ab 2026/2027 wird auf europäischer Ebene der Emissionshandel eingeführt. Tendenziell wird fossile Verbrennung somit teurer. Dass dies notwendig ist, darüber gibt es inzwischen einen Konsens über alle demokratischen Parteien hinweg.
Peter Ilg hat BWL studiert und arbeitet seit gut 30 Jahren als Journalist. Zuletzt freiberuflich für den Spiegel, Zeit Online und die Neue Zürcher Zeitung mit dem Schwerpunkt Mobilität.
Mehr InfosGregor Poletti ist Redaktionsleiter des VerkehrsMonitors. Er ist seit über 30 Jahren in verschiedenen Funktionen im Inlandjournalismus tätig mit Schwerpunkt Verkehr und Gesellschaftspolitik.
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